Eltern- und Kinderfragen während des Elterninformationsabends am 18.10.2018
- Jahrgangsübergreifende Gruppe – würden Kinder der 5. Jahrgangstufe in dem zweiten Jahr nicht alles wiederholen?
Das Curriculum ist für die zweijährige Laufzeit angepasst. Die Jahrgangsstufe, die nach einem Jahr hinzukommt, steigt in das laufende Curriculum ein und erlebt die Angebote des ersten Jahres im folgenden Jahr. Das ist unproblematisch bei allen Inhalten, die nicht so aufgebaut sind, dass das Vorangehende Voraussetzung des Nachfolgenden ist. Gedichtinterpretation ist nicht Voraussetzung für einen Sachbericht, die Berechnung des Flächeninhalts des Quadrats nicht Voraussetzung für die Prozentrechnung … Sollte sich abzeichnen, dass ein Kind nur ein Jahr in der jahrgangsübergreifenden Gruppe bleibt, dann wird sein Lernweg angepasst. Das gleich gilt für Kinder, die drei Jahre bleiben; sie sollten mit Beratung des Schulpsychologen das dritte Jahr unterstützt werden.
- Wenn es keine Noten gibt, was machen die Kinder der Jahrgangsstufe 10? Müssen Sie keine Prüfung ablegen?
Die Kinder erhalten in den Stufen 1 (5/6) und 2 (7/8) keine Noten; die Lehrer aber haben eine umfangreiche Dokumentation der individuellen Leistungen, weil über das Lehrerintranet laufend die Ergebnisse der individuellen Arbeit im Kompetenzzentrum eingehen (und dort als Grundlage für die Empfehlungen zur individuellen Förderung genutzt werden). Diese Dokumentation wird in der Schülerakte dann in Notenempfehlungen zusammengefasst, wenn ein Umzug oder ein Schulwechsel ansteht, damit die aufnehmende Schule eine standardisierte Information erhalten kann. – Ab Jgst. 9 werden die Leistungen der Schülerinnen und Schüler zu den Halbjahren in Noten zusammengefasst (ergänzend zu den fortlaufenden Lernberichten), in der Jgst. 10 werden vierteljährlich benotete Klausuren geschrieben, um die Schülerinnen und Schüler an die Abschlussprüfungen heranzuführen.
- Leistungskontrolle: Gibt es so etwas im Konzept?
Vgl. Punkt 2
- Wissensbasis/konzentrierter Input zu Beginn einer Lerneinheit – ist das in einem großen Raum möglich?
Maximal drei Mal am Tag gibt es die Unterrichtsform der Wissensbasis (konzentriertes Zuhören, anschließende Verfügbarkeit auf dem Laptop). Dieser „Input“ findet in abgetrennten Räumen statt.
- Gibt es Erfahrungswerte mit Ablenkung im Unterricht?
Ja. Basis ist zum einen die günstige Evaluation aus vergleichbaren Schulen. Die Plausibilität, dass große Räume mehr Ablenkungspotential hätten, entsteht aber vor allem aus der Vorstellung von Klassenunterricht. Die Schülerinnen und Schüler hören nicht gemeinsam einem Lehrer zu, sondern sind über die gesamte Zeit persönlich aktiv (individuelle Förderung oder Kleingruppenarbeit). Ihre Arbeit wird jeweils auf ihrem persönlichen Leistungsniveau angesetzt, so dass Unter- oder Überforderung/Abgehängtwerden ausgeschlossen bzw. unmittelbar korrigiert wird. Das ist der Grund für die besondere Unterrichtsorganisation der KPS.
- Wie viele Lehrer stehen im Unterricht zur Verfügung?
In den Phasen „Individuelle Förderung“ und „Forschendes Arbeiten“ sind alle Lehrenden im Raum und werden in ihrer Arbeit (auch) von den Vorschlägen des Kompetenzzentrums geleitet (das Lehrerintranet informiert sie über die individelle Arbeit jedes Schülers). Ihre Aufgabe besteht nicht nur in der schulfachlichen Unterstützung der Schülerinnen und Schüler, die offenen Zeiten werden auch für Beratung und persönliche Unterstützung genutzt. Die Schüler-Lehrer-Relation kann daher nicht analog zu öffentlichen Schulen berechnet werden, sie liegt günstiger. Die Arbeitszeit der Lehrenden wird nicht nach erteilten Stunden berechnet, sie sind ganztägig anwesend.
- Unterrichtet ein Lehrer mehrere Fächer?
Ausgebildete Lehrer haben für mindestens zwei Schulfächer die Lehrberechtigung. Das besondere System der individuellen Förderung wird aber auch dazu führen, dass z.B. ein/e Deutschlehrer/in sich um ein Kind kümmern darf, dass sich gerade mit Biologie befasst. Denn häufig geht es nicht so sehr um Unterstützung im Wissen, sondern um Organisation des Denkens und um persönliche Ermutigung. Die enge Kommunikation der Lehrenden in der KPS steht insofern den Abläufen der Regelschulen entgegen.
- Sind die Lehrer für dieses Konzept geschult?
Ja, sie werden darüber hinaus auch laufend begleitet. Die Schule wird wissenschaftlich evaluiert.
- Was ist die höchste Stufe der Schule?
Zunächst die Jgst. 10, nach Beantragung der Oberstufe die Jgst. 13.
- Wie wahrscheinlich ist die Genehmigung einer Oberstufe?
Sehr wahrscheinlich. Die Schulleitung wird von Anbeginn bei einer Kollegin aus einem Oberstufengymnasium liegen, die neben ihrer langjährigen Erfahrung auch einen Master im Bereich Schulmanagement hat. Sie wird den Antrag stellen.
- Gibt es schon ein Grundkontingent von Schülerzahlen?
Da die KPS bereits lange „auf dem Weg“ ist und das Staatliche Schulamt erst seit Ende 2017 den Antrag bearbeitet, hat sich eine große Anzahl von Familien in unsere Interessentenliste eingetragen, die vermutlich zum Teil inzwischen anderweitig versorgt sind (460 Familien). Sobald wir das endgültige Gebäude kennen, werden wir formelle Anmeldungen annehmen. Derzeit liegen wir – mit aller Vorsicht geschätzt – bei 40 bis 50 Familien.
- Steht der Standort schon fest?
Wir sind in intensiven Kontakten mit Maklern und hoffen, die Entscheidung in diesen Tagen treffen zu können.
- Ist die Schule nur für Kinder die den Wohnort Frankfurt haben?
Nein, die Aufnahme ist unabhängig vom Wohnort.
- Wieviel kostet das Essensgeld?
Das Essen ist im Schulgeld enthalten. Die Angaben zum Schulgeld sind die abschließende Summe, die sich nur durch gelegentliche Klassenfahrten nochmals erhöht.
- Wieviel kosten die Lehrmaterialien?
Das Schulgeld ist inklusiv zu verstehen. Die Kinder bringen aber ein eigenes Laptop mit, das mit bestimmten Programmen ausgestattet ist und während der Schulbesuchsdauer zur persönlichen Nutzung in der Schule verbleibt. (Anträge auf Unterstützung aus Fonds für die Digitalisierung von Schulen werden gestellt und können zur Veränderung dieser Regelung führen.)
- Gibt es einen „Schulhof“?
Eine Freifläche für Pausen ist Voraussetzung für die Genehmigung einer Schule.
- Wie hoch ist das Schulgeld?
- Gibt es Zwillings- oder Geschwisterrabatt?
Für das 2. Kind gibt es einen Rabatt von 25%, für das 3. Kind einen Rabatt von 50%.
- Gibt es eine Turnhalle?
Ja, nicht im eigenen Gebäude, sondern entweder in einer Nachbarschule oder in einem Verein. Der tägliche Projektunterricht, der auch das Fach Sport einschließt, sieht aber Konzepte der Bewegung vor, die zum Teil auch in den Großräumen der Schule durchgeführt werden.
- Gibt es ein biologisches Essen?
Angestrebt wird ein im eigenen Haus hergestelltes Essen, um langfristiges Warmhalten zu vermeiden und eine gesunde Ernährung gewährleisten zu können.
- Gibt es eine Obergrenze beim Schulgeld?
Die Obergrenze liegt bei 1100 EUR (volle Kostendeckung). Das dürfte aber eine buchhalterische Zahl bleiben.
- Die Unterrichtszeiten sind sehr lang, ist das normal?
Nach dem offenen Anfang (07.30 Uhr) beginnt der Unterricht um 08.30 Uhr. Mit einer Zwischen- und einer Mittagspause läuft er weiter bis 16.30 Uhr. Das entspricht inzwischen den Standards der öffentlichen Schulen ab der Jgst. 8. Allerdings ist die Rhythmisierung der Unterrichts- und Tätigkeitsformen und der Pausen so abwechslungsreich, dass eine Ermüdung der Kinder – wie nach 8 Stunden Klassenunterricht – nicht zu erwarten ist.
- Sind die Lehrergehälter mit denen im öffentlichen Dienst gleichzusetzen?
Ja
- Ist der Start für den Sommer 2019 festgelegt?
Ja
Wie wird in den Fremdsprachen die Grammatik gelehrt?
Die Fremdsprachen werden täglich im Projektunterricht erlernt und praktiziert. Grammatik und Literaturunterricht sind (auch) Themen des Vormittagsunterrichts.
- Die Lehrer sind doch bestimmt angestellt, wie wollen sie das machen?
Die Lehrenden der KPS kommen zum Teil aus den öffentlichen Schulen und werden bei uns auf einer Leerstelle geführt (Stelle für verbeamtete LehrerInnen im Privatschuldienst). Nicht verbeamtete Lehrer arbeiten im Angestelltenvertrag.
- Was sind die Kriterien bei der Auswahl der Schüler?
Die KPS wird hohe Leistungen anstreben und im Rahmen der individuellen Förderung jedem Kind Wege anbieten, diese auch zu erreichen. Auf längere Sicht sollen zu etwa einem Drittel hochbegabte Schülerinnen und Schüler, zu zwei Dritteln Gymnasiasten mit normaler Verteilung des Leistungsniveaus aufgenommen werden. – Mit der Aufnahme soll diese Verteilung erreicht und sichergestellt werden, dass ein Kind den gymnasialen Anforderungen entsprechen kann – das bedeutet aber nicht, dass es diese auch bereits erreicht haben muss. Kinder, die im öffentlichen Schulsystem nicht ausreichend gefördert werden können, haben ebenfalls eine Chance aufgenommen zu werden.
- Mein Kind ist aus meiner Sicht in seiner Schule nicht gut aufgehoben, es hat aber Freunde dort und sieht das anders. Werden Sie etwas tun um es zu begeistern?
Nein. Wir werden uns um Schüler bemühen, die wir von unseren Konzepten überzeugen können. Im Aufnahmegespräch werden die Fragen eines Kindes beantwortet. (Nach der Gründung wird eine probeweise Teilnahme am Unterricht angeboten.) Die Entscheidung eines Kindes, bzw. seiner Familie, muss sich im Verlauf bewähren. Anfängliches Begeistern kann das nicht gewährleisten.
- Hochbegabung mit Schwierigkeiten in öffentlichen Schulen. Verstehe ich das richtig, dass Sie diesen Kindern einen Raum geben möchten?
Diese Kinder gehören zu dem Drittel, denen wir einen Platz geben wollen. Bedingung hierfür ist, dass „die Schwierigkeiten“ im Rahmen der Passungsprobleme zwischen Leistungsvermögen und Leistungsanforderung entstanden sind, also mit Hochbegabung kausal zu tun haben. Für Kinder mit Verhaltensstörungen haben wir von 15 Jahren eine erste Schule gegründet, die im Rahmen von Jugendhilfe arbeitet.
- Wie läuft der Anmeldeprozess ab?
Vorgesehen sind ein Aufnahmegespräch und schulpsychologische Tests.
- Sind ausreichend Toiletten verfügbar und sind sie sauber?
Ja
- Gibt es Hitzefrei?
Mal sehen, was der nächste Sommer bringt …
Einladung zum Elterninformationsabend am 17. Jan. 2019 hier
Ausführliches zur Didaktik der KPS auf hier